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Digital-Health
Telekom arbeitet an "Ärzte-WhatsApp"
Die Deutsche Telekom will ihr Angebot für das Gesundheitswesen ausbauen: Auf der Branchenmesse DMEA in Berlin hat das Bonner Unternehmen Pläne für einen Telematik-Infrastruktur (TI)-Messenger vorgestellt. Die Smartphone-App soll helfen, unter anderem die Kommunikation unter Ärzt:innen und medizinische Fachkräften zu erleichtern. So sollen Praxen und Kliniken künftig in der Lage sein, sich über Befunde für Ärzte-Chatgruppen auszutauschen. Pflege-Diensten wiederum sollen in Echtzeit Rückfragen an den Facharzt stellen können.
Besonders nützlich soll die App in Zukunft auch "für die selbstbestimmte Kommunikation von Patient:inen zu Therapien und allgemeinen Gesundheits-Fragen sein", heißt es in einer Unternehmensmitteilung. Künftig seien auch Videofunktionen denkbar.
Bei der Entwicklung des Dienstes sollen verschiedene Sicherheitsfeatures eingebaut werden. Dazu gehören eine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung sowie eine Zwei-Faktor-Authentifizierung, die unbefugtes Lesen der Kurznachrichten von Dritten verhindern sollen. Wie die Telekom weiter mitteilt, soll die App in "das besonders sichere Branchen-Netz Telematik-Infrastruktur (TI)" eingebaut werden.
Geplant ist, die App perspektivisch auch in die Praxis-Verwaltungs-Systeme (PVS) zu integrieren – so wie es bereits beim Krankenhaus-System iMed-One der Telekom der Fall ist. Auch soll es möglich sein, den neue Messenger an Personal-Software-Programme anzubinden. Damit soll es Praxen und Kliniken ermöglicht werden, ihren Betrieb leichter zu organisieren, indem die App zum Beispiel darüber informieren, welche Ärzt:innen mit welchen Funktionen gerade im Dienst sind. Eine Integration in die von Kassen für ihre Versicherten bereit gestellten Systeme sei ebenfalls möglich, so die Telekom weiter.
Wenn der TI-Messenger auf den Markt kommt, soll dieser auf gängigen Mobilgeräten und Webbrowsern laufen. Für die technischen Spezifikationen der App istdie Betreiber-Gesellschaft GEMATIK zuständig. Die Kontrolle über die Sicherheit des Angebots übernimmt Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) wacht über. Ein genauer Starttermin wurde noch nicht kommuniziert.
Marcel Kodura 27.04.2023