Rhön-Klinikum AG bekommt neuen Vorstandsvorsitzenden

Bei der Rhön-Klinikum AG – einem eigenständigen Unternehmen unter dem Dach der Asklepios Kliniken GmbH & Co. KGaA –, zu der unter anderem das Universitätsklinikum Gießen und das Universitätsklinikum Marburg gehören, stehen Veränderungen im Vorstand bevor. Dr. Christian Höftberger, Vorstandsvorsitzender der Rhön-Klinikum AG, hat darum gebeten, seinen Vertrag vorzeitig aufzulösen. Der Aufsichtsrat hat in einer Sitzung am heutigen 18. Oktober 2022 beschlossen, dieser Bitte nachzukommen, wie das Unternehmen aus Bad Neustadt a. d. Saale mitteilt. Durch diesen einvernehmlichen Schritt wollten Höftberger und der Aufsichtsrat – im Sinne von Mitarbeiterschaft und Patientenschaft – Raum für neue Impulse in festgefahrenen Verhandlungen zwischen Rhön-Klinikum AG und Land Hessen zur Zukunftssicherung des Universitätsklinikums Gießen und Marburg schaffen.

Als neuen Vorstandsvorsitzenden der Rhön-Klinikum AG hat der Aufsichtsrat Prof. Dr. Tobias Kaltenbach bestellt. Geplant ist, dass dieser sein Amt am 1. November 2022 antritt. Zudem hat der Aufsichtsrat entschieden, den Vorstand auf drei Personen zu verkleinern. Prof. Dr. Bernd Griewing werde in seiner Funktion als Chief Medical Officer in die Position eines Generalbevollmächtigten wechseln. Ab 1. November 2022 werde der Vorstand der Gesellschaft somit aus Prof. Dr. Tobias Kaltenbach (CEO), Dr. Stefan Stranz (CFO) und Dr. Gunther K. Weiß (COO) bestehen, erläutert das Unternehmen.

Prof. Dr. Tobias Kaltenbach ist Diplom-Wirtschaftsingenieur und hat zum Thema Qualitätsmanagement im Krankenhaus promoviert. Nach beruflichen Stationen als wissenschaftlicher Mitarbeiter, Unternehmensberater sowie Projektmanager bei einem privaten Klinikträger wurde er für die Asklepios Kliniken tätig. Hier verantwortete er als Geschäftsführer zunächst die Geschicke mehrerer Kliniken in Deutschland und war dann in der Konzerngeschäftsführung tätig, zuletzt als deren Vorsitzender. Im Anschluss daran führte er die wirtschaftliche Sanierung der Kliniken des Main-Taunus-Kreises durch und fusionierte diese mit dem Klinikum Frankfurt-Höchst zum größten Krankenhausunternehmen im Rhein-Main-Gebiet. Seit 2017 berät er mit seinem eigenen Unternehmen Projekte im Gesundheitswesen. Kaltenbach ist außerdem an der HSD Hochschule Döpfer als Professor für Management in der Gesundheitswirtschaft tätig.

Dr. Jan Liersch, Vorsitzender des Aufsichtsrates der Rhön-Klinikum AG, sagte, mit Kaltenbach habe man einen erfahrenen Experten als neuen Vorstandsvorsitzenden gewinnen können und werde einen erneuten Versuch unternehmen, damit das Land Hessen wieder an den Verhandlungstisch zurückkehre.

Es geht bei den Verhandlungen um die Frage, inwieweit das Land sich mit Investitionsmitteln an der weiteren Entwicklung der beiden Klinikstandorte Gießen und Marburg beteiligt. Im Januar 2022 hatten die Verhandlungsparteien noch kommuniziert, eine Absichtserklärung erreicht zu haben.

 

Ähnliche Beiträge:

November 2020: Rhön bestellt neuen CEO

Juli 2020: Asklepios schließt Mehrheitsübernahme an Rhön-Klinikum AG ab

 

 

 

• Teilen