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569 Ärzte sowie 16 Psychotherapeuten haben sich im Frühherbst 2021 an der zugrundliegenden Online-Befragung von EPatient Analytics beteiligt. Unter den ambulant Tätigen stimmte eine Mehrheit nicht der Aussage zu, dass die Digitalisierung der Versorgung zu Verbesserungen der Behandlungsqualität führen werde - Grafik: DAK-Gesundheit / 'Ärzte Zeitung'

569 Ärzte sowie 16 Psychotherapeuten haben sich im Frühherbst 2021 an der zugrundliegenden Online-Befragung von EPatient Analytics beteiligt. Unter den ambulant Tätigen stimmte eine Mehrheit nicht der Aussage zu, dass die Digitalisierung der Versorgung zu Verbesserungen der Behandlungsqualität führen werde - Grafik: DAK-Gesundheit / 'Ärzte Zeitung'

E-Health

Ärzte-Sicht auf Digitalisierung laut Report skeptisch

Die Digitalisierung im Gesundheitswesen stößt weiterhin bei Ärztinnen und Ärzten auf große Skepsis. Das zeigt der Digitalisierungsreport 2021 von DAK-Gesundheit und 'Ärzte Zeitung'. Die gesetzliche Krankenkasse mit Sitz in Hamburg und das Fachmedium aus dem Springer Medizin Verlag GmbH, Berlin, haben die Ergebnisse am 19. Januar 2022 präsentiert. Demnach fühlen sich etwa zwei Drittel der Befragten nicht ausreichend auf die Nutzung digitaler Gesundheitslösungen wie der elektronischen Patientenakte vorbereitet. Andreas Storm, Vorstandsvorsitzender der DAK-Gesundheit, sagt: "Die Ergebnisse zeigen, dass die Ärzteschaft bei der Digitalisierung nicht mitgenommen wurde. Wir brauchen deshalb eine gemeinsame Digitalisierungsstrategie und eine neue Qualität der Zusammenarbeit." Bei dem letzteren Stichwort geht es etwa um das Geschehen in der Gematik. An der Berliner Gesellschaft mit Gesamtverantwortung für die Telematikinfrastruktur als Plattform für digitale Anwendungen im deutschen Gesundheitswesen, darunter E-Rezept und E-Patientenakte, sind die Standesorganisationen beteiligt. Gesellschafter der Gematik sind neben dem Bundesministerium für Gesundheit unter anderem die Bundesärztekammer, der Deutsche Apothekerverband, der Spitzenverband der Gesetzlichen Krankenversicherungen, die Kassenärztliche Bundesvereinigung und der Verband der Privaten Krankenversicherung.

Die Studie ermittelte besondere Skepsis in Bezug auf die Telematikinfrastruktur (TI). Diejenigen Befragten, die ihre Eindrücke in einem Freitextfeld schilderten, äußerten sich zu 93,5 Prozent negativ zu ihren Erfahrungen mit der TI. Viele bemängelten eine ungenügende Einbindung der Ärzteschaft seitens Politik und Gematik und erklärten, sich bevormundet zu fühlen.

DAK-Vorstand Storm kommentiert: "Die Ergebnisse unseres Digitalisierungsreports sind ein Weckruf, der Konsequenzen haben muss. Um die Digitalisierung im Gesundheitswesen gemeinsam zu gestalten, sind deshalb zwei Punkte für die neue Ampel-Regierung entscheidend: Erstens eine ehrliche und schnelle Bestandsaufnahme, wo die Probleme bei der Digitalisierung liegen. Auf dieser Grundlage sollten Maßnahmen im Sinne der digitalen Versorgung erarbeitet werden. Zweitens müssen die Governance-Strukturen optimiert werden. Die im Koalitionsvertrag vereinbarte Umgestaltung der Gematik zur Gesundheitsagentur erfordert eine stärkere Einbindung der Selbstverwaltungspartner."

Basis der Studie ist eine Erhebung durch das Marktforschungsunternehmen EPatientAnalytics unter 569 Ärzten sowie 16 Psychotherapeuten aus ganz Deutschland, die im Zeitraum vom 17. September bis zum 1. November 2021 stattfand. Unter den Befragten waren rund zwölf Prozent in einer Klinik angestellt.

Laut Erhebung fühlt sich fast die Hälfte der Befragten mit der Nutzung der digitalen Anwendungen überfordert. Das zeigten die Antworten auf die Frage: "Wissen Sie, wie die ersten medizinischen TI-Anwendungen funktionieren, welche rechtlichen Ansprüche Ihre Patienten haben und wie der maximale Nutzen gehoben werden kann?". Hierzu meinten 44 Prozent der ambulant Tätigen und fast 48 Prozent der in Kliniken Tätigen: "Wir sind damit eher überfordert". Des Weiteren sagten rund 33 Prozent der ambulant Tätigen und 30 Prozent der in Kliniken tätigen Befragten: "Geht so – wir sind gerade dabei, uns langsam zu orientieren." Nur kleinere Anteile der Befragten gaben an, sie kämen gut zurecht.

Ambulant Tätige skeptischer gegenüber Digitalisierungspotenzial

Um die Einstellung gegenüber E-Health zu beleuchten, gab es in der Umfrage folgende Aussage zu bewerten: "Die Digitalisierung der Versorgung wird zu Verbesserungen in der Behandlungsqualität führen." Von den ambulant tätigen Befragten stimmten rund 73 Prozent hier nicht zu. Unter den in Kliniken Tätigen stimmte dagegen mit fast 51 Prozent eine Mehrheit zu (Grafik oben).

Weiter ging es darum, welche digitalen Gesundheitslösungen die Ärzte bisher einsetzen. Die am weitesten verbreitete digitale Anwendung in Arztpraxen ist demnach die elektronische Terminvergabe. 29 Prozent der Befragten nutzen diese regelmäßig oder haben sie schon mal genutzt. Auf rund 28 Prozent summierter Nennungen kommt die Video-Sprechstunde zwischen Arzt und Patienten, auf rund 26 Prozent der Elektronische Medikationsplan und auf rund elf Prozent die Elektronische Patientenakte.

Abbildung unten: Von Ärzten genutzte digitale Gesundheitslösungen - Grafik: DAK / 'Ärzte Zeitung'

Dr. Alexander Schachinger von EPatient Analytics resümierte bei der Präsentation, digitale Gesundheitslösungen seien weit davon entfernt, flächendeckend eingesetzt zu werden.

Hauke Gerlof, stellvertretender Chefredakteur der 'Ärzte Zeitung', äußerte: "Ärztinnen und Ärzte arbeiten wegen der Pandemie bereits am Anschlag, da ist es kein Wunder, dass neue Anwendungen wie eAU, eRezept und ePA Schwierigkeiten bereiten. Wenn die Digitalisierung zu Verbesserungen in der Versorgung führen soll, müssen Ärzte mitgenommen werden, und die Neuerungen müssen technisch im ausgereiften Zustand in den Praxen ankommen."

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