Cara Care für Reizdarm erhält Zulassung

Seit Oktober 2020 gibt es Gesundheits-Apps auf Rezept – softwarebasierte Medizinprodukte, die vom Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) geprüft werden und Qualitätskriterien erfüllen müssen, um von Krankenkassen erstattet zu werden. Mit Cara Care für Reizdarm wurde am 27. Dezember 2021 nun ein weiteres Angebot als Digitale Gesundheitsanwendung (DiGA) zugelassen.

Die vom Berliner Start-up Hi Doc Technologies entwickelte App bietet Betroffenen mit Reizdarm eine multimodale digitale Therapie. Das Programm basiert auf Ernährungstherapie, kognitiver Verhaltenstherapie und Bauch-gerichteter Hypnose, die von den neuen Reizdarm-Leitlinien empfohlen werden. Ziel der DiGA ist es, über die Analyse der individuellen Symptome einen personalisierten Ansatz zur Verbesserung der Lebensqualität und Symptomreduktion anzubieten.

Cara Care für Reizdarm wird von einem Team aus medizinischer Experten geführt, die von Ernährungswissenschaftlern, Psychologen und weitere Spezialisten beraten werden. Die Kosten für die App werden nach dem Digitale-Versorgung-Gesetz (DVG) von allen gesetzlichen Krankenkassen ohne Zuzahlung übernommen. Eigenen Angaben zufolge wurde die App in Deutschland und den USA bereits 700.000 Mal heruntergeladen.

Neben Cara Care für Reizdarm gibt Hi Doc Technologies noch Medizinprodukte gegen Sodbrennen und chronisch entzündliche Darmerkrankungen (Morbus Crohnund Colitis Ulcerosa) heraus. Weitere Therapiegebiete seien in der Entwicklung, heißt es.

Laut Unternehmensangaben leiden in Deutschland etwa 17 Prozent am Reizdarmsyndrom. Damit zähle diese Diagnose zu den häufigsten Störungen des Verdauungssystems und wirke sich nicht nur auf das körperliche Wohlbefinden, sondern oft auch auf die seelische Gesundheit aus. Viele der Betroffenen erhielten zudem keine korrekte Diagnose und Therapie. Daten einer Pilotstudie, die im Rahmen der Zulassung von Cara Care für Reizdarm durch das BfArM durchgeführt wurde, hätten gezeigt, dass bei einem Großteil der Nutzer eine klinisch relevante Verbesserung der Symptome erreicht werden konnte. Gleichzeitig seien Begleitbeschwerden wie Ängstlichkeit und Depressivität reduziert und die Lebensqualität gesteigert worden, teilte Hi Doc Technologies mit.

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