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NetDoktor-Chefredakteur Jens Richter: "Diskreditierung des freien Medizinjournalismus"

Jens Richter, Mediziner, Chefredakteur und COO von NetDoktor.de: "Der Staat greift hiermit das Prinzip der Medienfreiheit frontal an" (Foto: www.marekbeier.de)
Jens Richter, Mediziner, Chefredakteur und COO von NetDoktor.de: "Der Staat greift hiermit das Prinzip der Medienfreiheit frontal an" (Foto: www.marekbeier.de)

Die Bekanntgabe der Kooperation zwischen dem Bundesministerium für Gesundheit (BMG) und Google löste eine Welle der Empörung in der gesamten Medienbranche aus und sorgte prompt für scharfe Kritik vom Verband der Zeitschriftenverleger (VDZ) (siehe Meldung). Die Pressefreiheit bedroht sehen auch die Macher einschlägiger Gesundheitsportale, die den Vorstoß von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) als "Diskreditierung des freien Medizinjournalismus" beurteilen.

Wie Jens Richter, Mediziner, Chefredakteur und COO beim Gesundheitsportal NetDoktor.de in München, das seit 2019 zu 100 Prozent zu Hubert Burda Media gehört. Er sagt zur Allianz des Bundesgesundheitsministeriums (gesund.bund.de) mit Google:

"Die Verbrüderung der staatlichen Gesundheitsbehörde mit Google ist ein ungeheuerlicher Vorgang. Der Staat greift hiermit das Prinzip der Medienfreiheit frontal an und macht sich durch den Schulterschluss mit Google zur grundsätzlichen Nummer Eins der Suchergebnisse bei Gesundheitsthemen. Diese bedingungslose Bevorzugung der staatlichen Inhalte in den Google-Suchergebnissen greift auch dann, wenn sie weniger umfassend als die der objektiven privaten Anbieter oder sogar politisch motiviert sind. Der vermeintlich faire Google-Algorithmus wird an dieser Stelle außer Kraft und der private Markt der Informationen außer Gefecht gesetzt.

Die unkritische Haltung des Ministers gegenüber Googles ungehindertem Vordringen in alle Bereiche macht fassungslos und steht im diametralen Widerspruch zu seiner eigenen Forderung nach europäischer Digitalsouveränität. Denn durch diese naive Initiative der Regierung wird Google noch viel mehr kommerzielle Macht im Werbemarkt "Arzneimittel und Gesundheit" entfalten: Die User werden Google oft nicht mehr verlassen, weil sie ihre Antwort in den Regierungsinformationen im "grünen Kasten" angeboten bekommen. Mithin werden diese User auch nur noch Google-Anzeigen sehen, die oberhalb der Regierungsbox eingeblendet werden. Der Wert dieser Google-Anzeigenplätze hat sich damit über Nacht vervielfacht – mit freundlicher Unterstützung des Bundesgesundheitsministers. Eine Verlagerung von digitalen Werbebudgets zu Google AdWords wird die Folge sein, weil Werbungtreibende grundsätzlich dem Verhalten der Nutzer folgen. Der Steuerzahler bezahlt also Inhalte, die im Anschluss hochlukrativ von Google monetarisiert werden.

Ebenso bestürzend ist die offene Diskreditierung des freien Medizinjournalismus. Das Gesundheitsportal NetDoktor.de, das ich als Humanmediziner leite und gemeinsam mit hochqualifizierten Medizinjournalisten betreibe, ist mit großem Abstand und aus guten Gründen der Marktführer unter den digitalen Gesundheitsinformationen in Deutschland. Auf Basis einer über 20 Jahre aufgebauten Expertise bietet wir Deutschland eine verlässliche und umfassende Informationsquelle im Netz und genießen allein in Deutschland das Vertrauen von über zehn Millionen Menschen im Monat.

Anbieter wie NetDoktor.de werden durch das das neue Kooperationsmodell des Bundesgesundheitsministeriums mit Google massiv und systematisch benachteiligt und in ihrem Geschäftsmodell grundlegend gefährdet. Diese unselige Allianz ist ein massiver Angriff auf die Medienfreiheit und damit auf die Pressefreiheit an sich."

 
 

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