CompuGroup Medical und BKK Linde starten digitale Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung

CompuGroup Medical und die BKK Linde lancieren ein Pilotprojekt mit einer digitalen Übertragung der Krankschreibung für gesetzlich Versicherte. Nach Angaben der Projektpartner geht es um eine erstmals rein digitale Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung auf Basis einer elektronischen Patientenakte für gesetzlich Krankenversicherte in Deutschland.

Der E-Health-Anbieter CompuGroup Medical (CGM) und die Betriebskrankenkasse Linde starten die Pilotphase in der Region Aschaffenburg und Darmstadt mit mehr als 20.000 gesetzlich Versicherten der BKK Linde. Hier erhält der Patient auf Wunsch eine elektronische Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung aus dem Arztinformationssystem bzw. aus der Praxissoftware in seine elektronische Patientenakte. Der Versicherte kann anschließend entscheiden, ob der Arzt den Krankenschein künftig per Knopfdruck an die Krankenkasse sendet, oder ob er es selbst macht. Die Anbindung des Arbeitgebers ist die zweite Stufe des Projekts: Auch zur Übermittlung an den Chef soll der Versicherte die Option einer elektronischen Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung bekommen. Ein Trägerunternehmen der BKK Linde begleitet das Projekt als Arbeitgeber, und mit weiteren Arbeitgebern führen die Projektpartner Gespräche, heißt es aus den Unternehmen.

Uwe Eibich, Vorstand der CGM Deutschland AG: "In Deutschland vertrauen rund 50 Prozent der Ärzte unserer Praxissoftware. Für den Arzt ist es wichtig, dass die Daten verlässlich und ohne zusätzlichen Aufwand nutzbar sind." Ein Austausch zwischen Patient und Arzt, bei dem Daten aus der Arztsoftware in die Patientenakte übertragen würden, sei mit der Patientenakte des Unternehmens möglich - CGM Life. Nach eigenen Angaben nutzen diese fast 1,5 Millionen Patienten. Die offene Plattform CGM Life funktioniere unabhängig von der eingesetzten Software.

Peter Raab, Vorstand der BKK Linde: "Bereits heute nutzen über 20 Prozent der Kunden unsere digitalen Self-Service-Angebote. Die vollständig digitale Übertragung von Gesundheitsdaten wie der Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung kann in diesem Prozess nur ein logischer erster Schritt sein. Gemeinsam mit der CGM verfolgen wir einen ganzheitlichen Digitalisierungsansatz unter Einbindung aller Leistungserbringer im Gesundheitswesen."

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Natascha Przegendza 02.10.2018