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'Spiegel Online' und Correctiv listen Ärzte in Datenbank von Honorarempfängern
Nachdem Pharma-Unternehmen ihre Zuwendungen an Ärzte offenlegten, publizieren 'Spiegel Online' und Correctiv die Namen von 20.000 Ärzten, die einer Veröffentlichung ihres Namens zugestimmt hatten. Im Jahr 2015 zahlten Pharmaunternehmen in Deutschland 575 Millionen Euro an Ärzte und medizinische Fachorganisationen. Die Mittel dienen beispielsweise Anwendungsstudien, Vorträgen und Veranstaltungen. Diese Zuwendungen veröffentlichten, im Rahmen ihrer Transparenzinitiative, die 54 Mitgliedsunternehmen des Verbands Forschender Arzneimittelhersteller e.V. (VFA) sowie des Verbands Freiwillige Selbstkontrolle für die Arzneimittelindustrie e.V. (FSA), beide Berlin. 'Healthcare Marketing' berichtete zur Veröffentlichung im Juni 2016.
'Spiegel Online' und Correctiv publizieren nun auf der Website correctiv.org/euros eine frei zugängliche Datenbank mit den mehr als 20.000 offengelegten Namen der Ärzte und den Summen, die sie erhalten haben. Damit wollen sie jedem Internetnutzer ermöglichen danach zu suchen, ob auch sein Arzt im vergangenen Jahr Zuwendungen der Industrie erhalten hat. Laut den Recherchen der Journalisten verteilten die Pharmafirmen die genannten 575 Millionen Euro an rund 71.000 Ärzte und Fachkreisangehörige sowie 6.200 medizinische Einrichtungen. Von den 119 Millionen Euro für Vortragshonorare, Fortbildungsveranstaltungen und Reisespesen an Ärzte habe im Schnitt jeder Arzt 1.646 Euro erhalten.
Das Nachrichtenportal 'Spiegel Online', Hamburg, berichtet im Beitrag 'Pharmalohn für Ärzte' zur neuen Datenbank. Chefredakteur ist Florian Harms. Correctiv berichtet auf seiner Themenseite Euros für Ärzte, wo die Journalisten das Thema regelmäßig in den Blick nehmen. Auf dem YouTube-Kanal von Correctiv erschien im März 2016 ein Interview mit Jürgen Windeler, dem Leiter des IQWiG, zur Frage, warum Anwendungsbeobachtungen wissenschaftlich wertlose Studien seien und welche Gefahren sie für Patienten haben könnten.
Die Correctiv gGmbH – Recherchen für die Gesellschaft, Essen, ist eine 2014 gegründete gemeinnützige Gesellschaft mit dem Ziel, jedem Bürger Zugang zu Informationen zu geben. Geschäftsführer sind David Schraven, er war bis 2014 Leiter des Ressorts Recherche am Content Desk der Funke-Mediengruppe, und Christian Humborg, er war bis 2014 Geschäftsführer der Antikorruptionsorganisation Transparency International Deutschland e.V. Die Gründung der Correctiv gGmbH wurde von der Essener Brost-Stiftung unterstützt.
Natascha Przegendza 14.07.2016
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