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Ein Drittel der Ärzte misstraut Gesundheitsapps
Quelle: Ipsos Healthcare
Menschen mit Übergewicht suchen im Netz aktiv nach Innovationen zur Bekämpfung ihrer Krankheit und tauschen sich mit anderen Betroffenen aus. Als Plattform nutzen etwa zwei Drittel der unter Adipositas leidenden Menschen Facebook.
Allerdings stehen die behandelnden Ärzte den digitalen Angeboten skeptisch gegenüber, wie eine von Ipsos durchgeführte Analyse von Social Media Daten zeigt. Dazu wurden 131 Ärzte in England, Frankreich und Deutschland online befragt.
Zwar empfahlen über 72 Prozent der befragten Mediziner ihren Patienten bereits eine App, ein Forum oder ein mobiles Gerät zur Überwachung ihrer Beschwerden, jedoch zweifeln vor allem die deutschen Befragten an der Zuverlässigkeit der digitalen Lösungen. Ein Drittel der deutschen Ärzte misstraut den Daten der mobilen Gesundheitsüberwachung.
Routineuntersuchungen seien in Zukunft so nicht zu ersetzen, gaben ein Viertel der befragten Ärzte an. Besorgt sind drei von zehn Befragten dagegen, dass die Apps für Konflikte zwischen Arzt und Patient sorgen könnten.
Nichtsdestotrotz erwartet zumindest einer von vier befragten Ärzten eine steigende Relevanz von neuen Technologien zur Bekämpfung von Adipositas. So stimmen neun von zehn deutschen Ärzten zu, dass mobile Lösungen helfen werden, den Zugang zur Gesundheitsversorgung zu erleichtern. Welche Leistungen die Ärzte sich von den Innovationen wünschen, wissen gut drei Viertel der Befragten allerdings selbst nicht genau. Als am sinnvollsten erachten sie eine Überwachungsfunktion der Patientenkondition.
Vielleicht rührt die Skepsis der Ärzte gegenüber technologischen Neuerungen von einem Misstrauen gegen ihre Entwickler. Die Studienteilnehmer hinterfragen insbesondere die Motivation der Pharmaindustrie. 40 Prozent gaben an, einer von einem Pharmaunternehmen entwickelten App nicht zu trauen, während nur knapp ein Viertel einem Technologieunternehmen misstrauen würde.
Birte Schäffler 03.12.2015
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