ÄZQ: Qualität von Arztbewertungsportalen hat sich verbessert

Das Ärztliche Zentrum für Qualität in der Medizin (ÄZQ), Berlin, hat jetzt nach 2010 erneut die Qualität von zwölf Arztbewertungsportalen untersucht. Das Ergebnis: Die Portale erfüllen inzwischen mehr Anforderungen. Grundlage der aktuellen Bewertung ist der Kriterienkatalog ‚Gute Praxis Bewertungsportale‘, der in zweiter Auflage 2011 erschienen ist.

Dennoch bleiben auch einige der ÄZQ-Wünsche offen: So war nur bei einem Portal eine bestimmte Mindestanzahl von Bewertungen notwendig, bevor die Beurteilung über eine Praxis veröffentlicht wird. Die meisten kommerziellen Portale bieten Ärzten zudem sogenannte Premiumeinträge an. Diese bezahlten Einträge werden meist in Trefferlisten ganz oben angezeigt und führen damit zu einer Verzerrung, da Nutzer somit eher auf bezahlte Einträge als auf gut bewertete Ärzte aufmerksam werden.

In der Untersuchung 2010 wurden große Unterschiede zwischen den Arztbewertungsportalen sichtbar. Die Ergebnisse 2012 zeigen laut ÄZQ, dass sowohl der Kriterienkatalog als auch das erste Clearingverfahren die Portallandschaft verändert und das Bewusstsein für Transparenz gestärkt haben.

Ein Expertenkreis hatte unter Moderation des ÄZQ 42 Aspekte für den oben genannten Kriterienkatalog für Arztbewertungsportale formuliert. Dabei berücksichtigten die Experten rechtliche Vorgaben, Datenschutzfragen, Transparenz, den Schutz vor Missbrauch und auch die Nutzerfreundlichkeit.

Die Bundesärztekammer (BÄK) und Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) beauftragten aufgrund der steigenden Zahlen von Arztbewertungsportalen und deren Nutzern im Netz Ende 2009 das ÄZQ, ein Clearingverfahren für solche Portale einzurichten. Ziel war es, die formale Qualität der Arztbewertungsportale systematisch zu untersuchen und zu vergleichen.

Die Ergebnisse sind unter http://www.arztbewertungsportale.de abrufbar.

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Janika Ebmeyer 17.07.2012