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Niedergelassene Ärzte gegenüber Digitalisierung neugierig, aber auch skeptisch


Ärzte sehen in der Digitalisierung des Gesundheitswesens durchaus eine Chance, glauben jedoch, die Ärzteschaft müsse den Prozess kritisch begleiten. Laut einer aktuellen Umfrage des Ärztenachrichtendienstes 'Änd.de' stimmen 59 Prozent der Befragten dieser Haltung zu. Gerade in Sachen Datensicherheit sowie Nutzen für den Arzt und Patienten gelte es hinzuschauen. Lediglich sechs Prozent bejahen vorbehaltlos, die Digitalisierung sei prinzipiell eine große Chance für das Gesundheitswesen. 35 Prozent lehnen diese Aussage ab. An der Online-Umfrage von 'Änd.de' beteiligten sich vom 31. Mai bis zum 6. Juni 2017 insgesamt 958 überprüfte niedergelassene Haus- und Fachärzte aus dem Bundesgebiet. 'Änd.de' ist ein Fachportal und eine Social Community für Mediziner mit nach eigenen Angaben 45.000 Mitgliedern.

Digitale Services wie Online-Terminvereinbarung sind in den Arztpraxen demnach bisher kaum verbreitet. 66 Prozent der befragten Niedergelassenen haben zwar bereits einen Internetauftritt, jedoch nur 21 Prozent ermöglichen die Terminvereinbarung im Netz. 19 Prozent denken darüber nach, ihren Patienten bald einen solchen Service zu bieten. 60 Prozent halten das im Moment jedoch nicht für sinnvoll.

Die Einführung von Video-Konsultationen stößt in der Ärzteschaft auf Skepsis, so weitere Ergebnisse der Umfrage. 62 Prozent der Befragten sehen entsprechende Fernbehandlungen prinzipiell negativ und erkennen keine Vorteile für Arzt und Patient. Weitere 24 Prozent halten Videokonsultationen zwar für eine begrüßenswerte Neuerung, sehen in der eigenen Praxis oder Fachgruppe alerdings keine Möglichkeit, diese in Zukunft anzubieten. Lediglich 14 Prozent der befragten Ärzte sind den Video-Konsultationen gegenüber positiv eingestellt und wollen in dem Bereich künftig auch selbst aktiv werden.

Informieren sich Patienten vor einem Arztbesuch ausführlich im Internet, begrüßt das die große Mehrheit der Ärzte. 68 Prozent sehen die Initiative des Patienten prinzipiell positiv, auch wenn sie hin und wieder Fehlannahmen und vorgefasste Meinungen korrigieren müssten. 23 Prozent der Mediziner sind der Meinung, die Vorab-Konsultation von Dr. Google verursacht fast nur Probleme. Neun Prozent der Ärzte sehen ausschließlich Vorteile darin: Es falle durch die Vorinformation leichter, den Patienten rasch über seine Gesundheitssituation ins Bild zu setzen.

Ärztliches Interesse an digitalen Patientendaten hängt vom Tool ab

Eine elektronische Patientenakte könne sehr sinnvoll sein, wenn sie gut gemacht und die Daten leicht zu pflegen seien, meinen 53 Prozent der Befragten. 25 Prozent haben sich in der Sache noch keine abschließende Meinung gebildet. 22 Prozent halten eine elektronische Patientenakte auch in Zukunft für überflüssig.

Das Projekt der elektronischen Gesundheitskarte dagegen fällt bei den Niedergelassenen glatt durch, so der Ärztenachrichtendienst. Nur 14 Prozent der Ärzte halten das Telematik-System in seiner derzeitigen Form für sinnvoll und begrüßen es, dass die ersten Online-Funktionen in Kürze in den Praxen genutzt werden können. 37 Prozent betonen hingegen, dass das System der Gesundheitskarte sie bislang nicht überzeugt habe. Vorteile für Patienten oder Ärzte seien nicht zu erwarten. Jeder zweite befragte Arzt (49 Prozent) hält das milliardenschwere Projekt sogar für gefährlich und rechnet mit drastischen Nachteilen für Praxen und Patienten.

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